SimExplore verwendet modernste Methoden des maschinellen Lernens und nutzt diese für die Analyse von CAE-Daten. Der SimExplore-Workflow besteht aus zwei Schritten, wobei auf einen Offline-Batch-Prozess eine interaktive Exploration und Analyse folgt. Der Ansatz ist als eigenständiges Werkzeug verfügbar und für die Integration in andere Software-Clients konzipiert.
Nutzen & Mehrwert
Bei SimExplore werden aktuelle Machine-Learning-Verfahren auf große Mengen von Simulationsdaten angewendet, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Simulationen zu erkennen und so das Post- Processing deutlich schneller und übersichtlicher zu machen. Der typische Ablauf besteht dabei aus zwei Schritten: nach einem batch- Prozess, in dem die notwendigen Berechnungen wie zum Beispiel eine Dimensionsreduktion durchgeführt werden, steht eine interaktive Visualisierung der unterschiedlichen Simulationen zur Verfügung. Im Besonderen erkennt SimExplore automatisch sich ähnlich verhaltende Simulationen oder Ausreißer. SimExplore kann als stand-alone Tool verwendet werden oder in bereits vorhandene SDM-Softwarelösungen integriert werden.
SimExplore unterstützt CAE-Ingenieure bei der Produktentwicklung und erleichtert ihnen die tägliche Arbeit enorm.
Ermittlung stark beeinflusster Bauteile
Im SimExplore Ablauf kann man zunächst optional das Werkzeug SimCompare verwenden, um alle Simulationen mit einer Referenzsimulation zu vergleichen. Diese Analyse, die Änderungen im Verhalten von Verformungen oder anderen Gitterfunktionen ermittelt, wird für alle Bauteile durchgeführt. Die am stärksten betroffenen Bauteile aller paarweisen Vergleiche können anhand eines benutzerdefinierten Schwellenwerts gesammelt und dann für die weitere Analyse ausgewählt werden. Alternativ können auch benutzerdefinierte Bauteile von Interesse in die Analyse einbezogen werden.
Geometrie-basierte Darstellung
SimExplore verwendet spezialisierte, patentierte Verfahren zur Dimensionsreduktion, um geometrische Merkmale zu berechnen, die Verschiebungen oder Gitterfunktionen der ausgewählten Bauteile darstellen. Anhand dieser geometrischen Merkmale wird ein Cluster-Algorithmus zur Identifizierung von Clustern und Ausreißern angewendet. Da die berechneten Merkmale nur von der Geometrie abhängen, können sie für vergleichende Analysen ab bereits zwei Simulationen verwendet werden, was einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen Ansätzen des maschinellen Lernens darstellt.
Identifizierung von Simulationen oder Bauteilen mit der größten Abweichung
Um den Prozess der Identifizierung von Ausnahmen weiter zu automatisieren, wird für jede Simulation ein Ausreißer-Kennwert berechnet. Der Ausreißer-Kennwert basiert hauptsächlich auf dem Abstand der Simulation vom Cluster-Mittelwert in Bezug auf die Verformungen oder andere ausgewählte Gitterfunktionen. Nach einer Aggregation über alle Zeitschritte und einer Normalisierung ermöglicht der Ausreißer-Kennwert eine Rangfolge der Simulationen hinsichtlich ihrer Abweichungen von den anderen analysierten Simulationen. Zusätzlich zu einem Kennwert pro Simulation haben wir einen Bauteil-Kennwert entwickelt, der dazu dient, Muster in den Abweichungen pro Bauteil über alle Simulationen und alle Zeitschritte zu finden.
Interaktive Exploration
Die interaktive SimExplore-Komponente ermöglicht es dem Benutzer, verschiedene Bauteile oder Bauteilkombinationen fließend zu analysieren. Die visuelle Darstellung der Simulationen als Punkte in einem Streudiagramm bietet einen intuitiven Überblick über die Ähnlichkeiten und Ausnahmen in den Simulationen in Bezug auf die gewählten Funktionen. Der Benutzer kann jede Funktion und jedes Bauteil für eine detaillierte interaktive Analyse auswählen. Ein Klick auf eine Simulation in der Visualisierung zeigt sofort das entsprechende Bauteil und die zugehörige Gitterfunktion in einer 3D-Vorschau an, was eine einfache Erkundung der Simulationsergebnisse ermöglicht. Zusätzliche Informationen für eine bestimmte Simulation oder ein Bauteil können interaktiv abgerufen werden, einschließlich eines direkten Links zum GNS Animator.
Batch-Datenverarbeitung und interaktive Analyse
Der Arbeitsablauf gliedert sich in einen rechenintensiven nicht-interaktiven Teil und einen interaktiven Explorationsteil. Die Offline-Verarbeitung umfasst beispielsweise die Bestimmung der am stärksten betroffenen Bauteile, die Berechnung der geometriebasierten Datenrepräsentation oder die Vorberechnung zusätzlicher Informationen für die spätere visuelle Exploration. Zusätzlich können neue Simulationen mit geringem Rechenaufwand zu einer bestehenden explorativen Analyse hinzugefügt werden. Die Arbeitsschritte von SimExplore können eigenständig genutzt werden oder in ein beliebiges Simulationsdaten-Management-System integriert werden.
Design Variationen
Das Werkzeug ModelCompare identifiziert die Änderungen in einem gegebenen Modell im Vergleich zu einem vorausgewählten Modell, z.B. der Referenz oder dem Vorgänger. Die erhaltenen Entwurfsvariationen können bei der Erkundung der Cluster-Ergebnisse im interaktiven Teil von SimExplore verwendet werden, wodurch ein ganzheitlicher Ansatz zur Bewertung der Folgen von Entwurfsmaßnahmen entsteht.